Physik einmal anders

In diesem Schuljahr hat uns im Physikunterricht schon der Generator und der Transformator beschäftigt. Außerdem hatten wir uns im Kapitel Radioaktivität mit den Vor- und Nachteilen der Kernenergienutzung befasst.

Wie anders war dagegen die Wiederholung dieser Grundlagen bei der Besichtigung des Kraftwerks in Altbach. Uns wurde in einem Einführungsfilm gezeigt, welche Möglichkeiten in der Nutzung der regenerativen Energien liegen. In der anschließenden Diskussion sahen wir aber auch die Probleme, die damit verbunden sind. So kann z.B. die hohe Energie, die einem Blitz steckt, nicht eingefangen und gespeichert werden oder Deutschland muss immer noch Energie aus Frankreich kaufen (wo etwa 80% aus Kernenergie stammt), wenn im Norden der Wind nicht weht.

Nachdem uns aus dem Physikunterricht der Aufbau eines Kraftwerks klar war, erfuhren wir hier, welche Rücksicht auf die umliegenden Gemeinden genommen werden musste. In Altbach gibt es einen Hybridkühlturm, damit die Gemeinden nicht durch einen sehr hohen Kühlturm mit riesigen Dampfschwaden im wahrsten Sinne immer im Schatten liegen. Durch Ventilatoren ist dort der Kühlturm viel niedriger und es tritt kaum Wasserdampf aus. Dafür hat dieses Kraftwerk einen erhöhten Eigenbedarf von 30%.

Beim anschließenden Rundgang konnten wir dann auch selbst erleben, wie die Wirkung der Ventilatoren im Kühlturm ist und welche optischen Täuschungen es beim Schornstein gibt. Überraschenderweise sahen wir fast keine Arbeiter in den Kraftwerkshallen. Alles wird automatisch vom Leitstand mit Kameras und riesigen Monitoren überwacht. Dort arbeiten die Angestellten dann auch im Schichtbetrieb. Auch die Kohlelieferung von den riesigen Kohleberg erfolgt automatisch per Zug oder Schiff und der unglaublich große Kohleberg würde bei ausbleibender Nachlieferung nur einen Monat halten.

Damit hat sich bestätigt, was wir schon im Physikunterricht besprochen hatten: es ist nicht sinnvoll nur auf eine Energieform zu setzen. Auch in der Zukunft wird ein Mix aus konventionellen Kraftwerken und erneuerbaren Energien notwendig sein.

Klasse 9c und Astrid Ulkan