Moderner Poet besucht Philipp-Matthäus-Hahn-Gymnasium und verleiht Schülern Einblick in die Poesie

Am Freitag, den 10.10.2025 besuchte der deutsche Schriftsteller und Slam-Poet Bas Böttcher unsere Schule und wies die Schüler und Schülerinnen der 9. Klasse in die Welt der modernen Poesie ein, wobei der Hauptfokus auf dem Poetry-Slam lag.

Von dem Konzept – Poesie ähnlich wie Rap aus dem Stand heraus zu erschaffen – hatten wir alle bereits gehört, jedoch zeigte uns Herr Böttcher durch altersgerechte Übungen, wie viel Bedeutung man aus unscheinbaren Objekten ziehen kann. Beispielsweise machten wir die „Fingerübung“, bei der man den Zeigefinger wild im Raum umherschwang und zufällig stoppte.

Dem Objekt, auf dem der Finger landete, ordneten wir dann abstrakte Konstrukte, Emotionen usw. zu wie zum Beispiel „das Fenster der Freiheit“. Nach dieser anfänglichen Übung demonstrierte uns Herr Böttcher einige seiner Stücke wie auch Werbungen, die er für größere Firmen wie Nike schrieb.

Mir persönlich zeigte dies nicht nur die Möglichkeiten, die Worten und Poesie innewohnt, sondern auch im Allgemeinen die Möglichkeiten, die man in diesem Leben hat, um Geld zu verdienen und vor allem sein Leben zu gestalten. Durch Herrn Böttchers Präsentation seiner Werke wurde mir wieder aufs Neue bewusst, wie komplex das Simple sein kann und ich denke, dass genau das diese „Macht der Worte“ ist, die Herr Böttcher uns näherbringen wollte.

Nach Herrn Böttchers Präsentation machten wir die nächste Übung, in welcher wir selbst Objekten Konstrukte und Adjektive zuordnen mussten, in denen Objekt, Konstrukt und Adjektiv mit demselben Buchstaben anfangen mussten, wie beispielsweise „Der heulende Haufen des Hasses“, „Das tragische Turnier der Toten“ usw. Nachdem wir diesen Objekten so viel Bedeutung verliehen hatten, trug Herr Böttcher uns auf, kleine Gedichte zu diesen Objekten mit einer bestimmten Struktur zu schreiben.

Ich beispielsweise schrieb zwei Gedichte, eines über „den heulenden Haufen des Hasses“ und das andere über „den verfressenen Vogel der Völlerei“.

wie fügst du dir selbst solch schmerzen zu?
wie lässt du anderen keine ruh?
wie viel des hasses willst du noch?
wie ist dein herz ein dunkles Loch?
Der heulende Haufen des Hasses

Nachdem wir diese präsentiert hatten, gab Herr Böttcher uns Feedback und präsentierte als krönenden Abschluss eins seiner Werke namens „erntedank“. Dieses Werk zeigte mir – anders als die vorherigen – nicht, wie komplex etwas ist, sondern dass Worte eine große Bedeutung haben können, ohne versteckte Intensionen zu haben, dass etwas so simples wie Früchte, die vom Baum fallen, so verpackt werden können, dass sie Faszination in mir auslösen und mich außerdem zum Träumen bringen können.

Nach dem Poetry Slam, den ich anfangs noch nicht ganz einordnen konnte bzw. wollte, kam einer meiner Lehrer auf mich zu und sagte mir, dass ich seiner Meinung nach ein gigantisches Potenzial in diesem Gebiet habe, weswegen er mich fragte, ob ich diesen Beitrag schreiben möchte, wofür ich dankbar bin, und ich denke, dass dies genauso wie der Poetry-Slam meine Entwicklung stark anregte.

Der Poetry Slam war für mich persönlich auf eine Art lehrreich, die mich in meiner persönlichen Entwicklung, in vielen meiner Weltanschauungen und in meiner Sicht auf andere Menschen stark angeregt hat und mich für viele Themen sensibilisierte, die ich nicht erwartet habe. Noel Vito Asamoah (Klasse 9b)