Flüchtlinge zu Gast am PMHG

Die Jahrgangsstufe 2 hat im Rahmen des Gemeinschaftskunde- und Geschichtsunterrichts das Thema „Internationale Konflikte“ und dabei unter anderem den Syrienkonflikt behandelt. Am 9. Juni fand genau zu diesem Thema eine Gesprächsrunde zwischen Schülern der Jahrgangsstufe 2 und vier Flüchtlingen, die sich freiwillig dazu bereit erklärt hatten, statt. Die vier Männer, davon drei aus Syrien und einer aus dem Irak, sind alle in Oberaichen untergebracht und leben dort mit 91 anderen Flüchtlingen zusammen.

Bereits zu Beginn waren einige Schüler über das Alter der vier jungen Männer erstaunt, da sie zwischen 20 und 25 Jahre alt sind und somit nur wenige Jahre älter als die Schüler. Begleitet wurden Samer, Farouk, Ossama und Abd Almajeed von Frau Heilmann und dem Ehepaar Qandas. Alle drei sind Mitglieder im Freundeskreis LE für Kriegs-flüchtlinge und unterstützen die Flüchtlinge bei Behördengängen, Arztbesuchen, Wohnungs- und Arbeitssuche oder sind einfach nur zum Reden da.

Damit auch die Schüler mit den Flüchtlingen reden konnten, überwand Herr Qandas die Sprachbarriere für uns. Nach der Gesprächseröffnung durch Frau Schwabenthan hörten die Schüler den Männern gespannt und zugleich geschockt bei ihren Erzählungen über ihre Flucht zu. Dabei waren nicht nur die Begegnungen der Flüchtlinge mit dem syrischen Regime erschreckend, sondern auch das menschenverachtende Vorgehen der Schlepperbanden.

Auf die Frage, wie sie sich denn hier nun in Deutschland fühlen, waren sich alle einig, dass es fast schon ein Paradies sei. Das einzige Manko ist laut Samer, Farouk, Ossama und Abd Almajeed das langsame Asylverfahren, welches die Männer davon abhält zu arbeiten. Neben ihrem Deutschkurs und ihren Hobbys haben sie so nahezu keine Beschäftigung, obwohl sie doch alle bereit seien zu arbeiten. Einige der Schüler haben sich bereits vorgenommen die Männer einmal zu besuchen und mit ihnen zu kochen oder sie zum nächsten Kulinarischen Abend einzuladen.

Was daraus wird, ist noch zu sehen, doch ohnehin war es bis jetzt bereits eine beeindruckende Erfahrung für alle anwesenden Abiturienten, die daraufhin beschlossen, einen Teil ihrer für den Abiball erwirtschafteten Gelder, den Flüchtlingen zukommen zu lassen. (Jan Regele)