Sozialpraktikum des PMHG

Eindrücke von Schülerinnen der Klasse 9

Vom 13.02.17 bis zum 17.02.17 absolvierten alle 9. Klassen des PMHG ihr Sozialpraktikum. Dabei arbeiteten wir eine Woche in einer sozialen Einrichtung. Natürlich entfiel der Unterricht in dieser Woche. Mögliche Einrichtungen dafür sind zum Beispiel Hospize, Altersheime oder Behindertenzentren. In dieser Woche sollen wir den Alltag in einem sozialen Beruf kennen lernen, aber auch Respekt und Wertschätzung gegenüber älteren oder behinderten Menschen erlernen.

Für die Einrichtung, in der man helfen möchte, kann man sich selbst entscheiden, und so habe ich (Kathrin Diebold) mich im Altersheim „Haus Agape“ in Stetten angemeldet. Dort wurde ich dann am Montagmorgen, für die Arbeit auf der Demenz-Station eingeteilt. Dort wohnen hauptsächlich Leute, die an Demenz oder einer Vorstufe davon erkrankt sind. Mein „Arbeitstag“ begann um 9 Uhr damit, das Geschirr vom Frühstück abzuräumen und danach die Zeitung vorzulesen. Später folgten dann Aktivitäten mit den Bewohnern. Es gibt dort beispielsweise einen Bewegungskreis oder wir sind spazieren gegangen. Um 11.45 Uhr half ich dann dabei, das Mittagessen zu servieren und später natürlich wieder beim Aufräumen. Dann redeten wir Praktikanten mit den Bewohnern oder spielten Spiele mit ihnen. Um 13 Uhr hatten wir eine Stunde Mittagspause, in der wir etwas essen konnten. Wieder im Altersheim gab es für die Bewohner Kaffee. Danach kamen oft Ehrenamtliche, mit denen gesungen oder gespielt wurde. Um 16 Uhr war meine Arbeit dort zu Ende. Ehrlich gesagt muss ich sagen, dass anfangs der Alltag sehr langweilig auf mich wirkte, doch eigentlich wird den Menschen sehr viel angeboten und es scheint ihnen dort gut zugehen. Mir blieb oft Zeit mit den Bewohnern zu reden und dabei erfuhr ich interessante Dinge über das Leben der Bewohner. Auch fiel mir dabei auf, wie schlimm diese Krankheit eigentlich ist, da es öfter passierte, dass Leute fragten, ob sie jetzt nach Hause gehen könnten oder wo ihr verstorbene(r) Frau/ Mann seien. Aber am schönsten war die Freude der Leute über die Zeit, die man mit ihnen verbrachte und die Aufmerksamkeit, die man ihnen schenkte.

Eine andere Einrichtung, habe ich (Annina Kellermann) besucht. Entschieden hatte ich mich für die Karl- Schubert Schule in Degerloch, eine Schule für geistig behinderte Kinder. Mein Arbeitstag startete um 8 Uhr damit, dass ich die Kinder von ihren Schulbussen abholte und sie zum Klassenzimmer brachte. Dort machten wir uns für den Morgenkreis bereit, in dem sich die ganze Schule zur Begrüßung und zu einem Gebet traf. Danach ging es zum zweistündigen Hauptunterricht, dessen Thema im Moment Formen ist. Hier musste ich helfen die Kinder zu betreuen und ihnen beim Zeichnen oder sogar beim Formenlaufen helfen, da es manchen schwerfällt, eine Ecke auszulaufen. Danach gab es ein gemeinsames Frühstück und dann ging es weiter zu anderen Aktivitäten, wie Musik machen, im Wald spazieren gehen, Geschichten erzählen, Eurythmie oder Theater spielen. Der Unterricht basiert hier hauptsächlich auf dem Waldorflehrplan und Heilpädagogik. Gegen 12 Uhr hatte ich eine 45-minütige Pause, in der die Kinder aßen. Danach ging es mit freien Aktivitäten wie Malen oder Spielen weiter, bis die Schulbusse kamen. Meine hauptsächliche Aufgabe bestand darin, den Kinder zu helfen und Streit zu vermeiden. Natürlich kam es zu vielen Auseinandersetzungen zwischen den Kindern, in denen sie sich anspuckten, schlugen oder traten. Hier musste ich eingreifen und versuchen, den Streit zu schlichten. Aber trotzdem machte es mir total viel Spaß mit den Kindern zu arbeiten. Auch wurde ich sofort herzlich aufgenommen und selbst ein Kind, welches Autist ist, öffnete sich mir gegenüber gegen Ende des Praktikums und suchte Nähe. Auf die Kinder wurde hier eingegangen und die Klasse bildete eine zweite Familie für sie. Meine Angst vor dem Praktikum, dass ich nicht mit den Kindern umgehen könne, war unbegründet, da ich sie sofort ins Herz geschlossen hatte.

Insgesamt hat uns das Sozialpraktikum sehr gut gefallen und wir finden, dass dies eine tolle Gelegenheit ist, Erfahrungen zu sammeln und mit Menschen in Kontakt zu kommen. Auch konnten wir vieles lernen, wie Toleranz und Geduld. Natürlich gab es auch traurige Momente, in denen einem die Schrecklichkeit der Krankheiten bewusst wurde. Doch gerne würden wir dieses Praktikum wiederholen und den Menschen helfen. Wir denken, dass wenn man sich auf das Praktikum und die Menschen einlässt, man eine tolle Zeit haben und den Menschen eine Freude bereiten kann. Daher kann sich jeder, der das Praktikum noch vor sich hat, darauf freuen und gespannt auf die Zeit sein.

Kathrin Diebold & Annina Kellermann (9b)